Eine Reise zur Identität

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"Issa" von Mirrianne Mahn ist ein faszinierender Roman, der die Leser*innen auf eine emotionale Reise durch Generationen und Kulturen mitnimmt. Das Cover des Buches ist schlicht und doch ansprechend gestaltet, was gut zur Tiefe der Geschichte passt, die darin verborgen liegt.

Die Geschichte dreht sich um Issa, eine junge Frau, die sich auf der Suche nach ihrer Identität befindet. Schwanger und von inneren Konflikten geplagt, kehrt sie in ihr Geburtsland Kamerun zurück, um traditionelle Rituale durchzuführen. Dabei taucht sie nicht nur in ihre eigene Vergangenheit ein, sondern erfährt auch die Geschichten ihrer weiblichen Vorfahren, die von Unterdrückung, Gewalt und dem Streben nach Selbstbestimmung geprägt sind.

Mirrianne Mahn schafft es, die Geschichte lebendig werden zu lassen, indem sie geschickt zwischen verschiedenen Zeitebenen und Perspektiven wechselt. Der Schreibstil ist einfühlsam und mitreißend, was es leicht macht, sich in die Welt von Issa und ihren Vorfahren hineinzuversetzen.

Die Charaktere sind authentisch und vielschichtig dargestellt, insbesondere Issa, deren innere Konflikte und Selbstfindung eine zentrale Rolle spielen. Obwohl die Charaktere der Vorfahren nur kurz beleuchtet werden, gelingt es der Autorin, ihre Stärke und Weisheit spürbar zu machen.

Das Buch bietet nicht nur einen Einblick in die kamerunische Kultur und Geschichte, sondern regt auch zum Nachdenken über Themen wie Identität, Emanzipation und transgenerationale Traumata an. Trotz einiger Längen und einem etwas enttäuschenden Ende ist "Issa" ein lesenswertes Werk, das sowohl unterhält als auch zum Nachdenken anregt.

Insgesamt kann ich "Issa" allen Leser*innen empfehlen, die sich für fesselnde Familiengeschichten mit historischem Hintergrund und starken weiblichen Charakteren interessieren.