Mutter sein und Wurzeln entdecken

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stella08 Avatar

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Der Roman erzählt auf verschiedenen Erzählsträngen die Familiengeschichte von Issa und begleitet dabei die Frauen der Familie. So steht Issa im Zentrum der Geschichte, die in Kamerun geboren wurde und in Deutschland aufgewachsen ist. Als junge Erwachsene wird sie ungeplant schwanger und bricht nach Kamerun auf, um Rituale, die in der Kultur Kameruns für Mütter wohl üblich sind, durchführen zu lassen und klare Gedanken zu gewinnen. Hier trifft sie auf Familienmitglieder und lernt ihre Identität und Kultur besser verstehen.

Neben Issa begleitet man als Leser ebenfalls die Lebensgeschichte ihre Mutter, Großmutter und Urgroßmutter, die die Rolle der schwarzen Frau im Kamerun der Vergangenheit näher bringt. Dabei erhält man Einblicke in patriarchalische Strukturen innerhalb der Familien, Rituale in Kamerun und historische Ereignisse wie den Kolonialismus. Mit Issas Geschichte kommt immer mehr die Frage nach Wurzeln und der Heimat auf, denn wo ist man zuhause wenn das Umfeld wiederspiegelt, dass man nirgendwo wirklich hingehört?

Der Schreibstil der Autorin hat mir sehr gut gefallen und auch die verschiedenen Erzählperspektiven haben dem Roman Tiefe verliehen. Eine ganz klare Empfehlug!