Sehr viel gelernt

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linda.konig12 Avatar

Von

ISSA von Mirrianne Mahn

Die junge Issa lebt in Frankfurt und ist schwanger mit ihrem ersten Kind. Sie gibt dem Druck ihrer Mutter nach und begibt sich auf eine Reise in ihre gemeinsame Heimat nach Kamerun um dort all die wichtigen Rituale zu vollziehen die es benötigt um ihr Kind gesund und stark auf die Welt zu bringen. So richtig glaub Issa nicht daran aber auf Drängen ihrer Mutter gibt sie nach und ist eigentlich auch froh, etwas Abstand zwischen sich und dem „Kindsvater“ zu bekommen.

Mirrianne Mahn erzählt die Lebensgeschichte von 5 Frauen in Kamerun in der Zeit 1903 bis 2006. 5 Frauen einer Familie und jede hat ihre eigene Art mit dem Erlebten umzugehen und immer wieder für ihre Selbstbestimmtheit zu kämpften. 5 Frauen die sich über Generationen hinweg gegen die Ungerechtigkeiten aufgelehnt haben und sich gegen ihre Traumata behaupten.

Ich habe intensiv mitgefühlt und mich mitreisen lassen von der Geschichte.
An einigen Stellen habe ich geweint und war wütend... an manchen Stellen hab ich laut gelacht und mochte diese Abwechslung sehr. Diese leichte und unkomplizierte Schreibweise hat mich überzeugt.

ISSA ist für mich aber auch ein Geschichtsbuch über den deutschen Kolonialismus und ich habe einiges gelernt und bin Mirrianne Mahn so dankbar dafür.

Am Ende ihrer Reise erhält Issa Antworten auf viele Fragen und bekommt ein Stück ihrer eigenen Identität zurück.

„Du bist kein Opfer“, hatte sie gesagt.
„In unseren eigenen Geschichten sind wir keine Opfer.
Issa, du hast lesen und schreiben gelernt, aber das Denken kann dir niemand beibringen, das musst du selbst erlernen. Denn dann kannst du deine Geschichte selbst schreiben. Du musst in die Vergangenheit schauen, um die Gegenwart zu verstehen, damit du deine Zukunft gestalten kannst.“ (S. 260)