Starke Frau zwischen zwei Welten
Issa ist ein Buch, das unter die Haut geht! Am Ende bleibt eine Mischung aus Faszination, Beschämung, Verstörung, viel Sympathie für Issa, aber auch eine Portion Unverständnis.
Die Autorin Mirrianne Mahn ist, wie ihre Protagonistin Issa, in Kamerun geboren und wuchs in einem kleinen Hunsrück-Dorf auf.
Issa wird im Alter von 5 Jahren von ihrer Mutter aus Kamerun mit nach Deutschland genommen und geht in einem Dorf im Hunsrück zur Schule. Wir können annehmen, dass die Autorin die Anfeindung der dörflichen Bevölkerung, die Diskriminierung, die Herabsetzung durch MitschülerInnen und LehrerInnen, über die sie berichtet, selbst so erlebt hat. Das hat mich zutiefst beschämt.
Das Buch beginnt in Kamerun, als dies eine deutsche Kolonie war. Für die weißen Kolonialherren sind die Einwohner des Landes Objekte, die sie nach Belieben benützen dürfen, bis hin zum Missbrauch an kaum den Kinderschuhen entwachsenen Mädchen. Diesen Teil deutscher Geschichte
ist sehr verstörend und sollte viel öfter in Erinnerung gerufen werden.
Dieses kleine Mädchen, das da missbraucht wurde, ist die Urgroßmutter von Issa. In Issas Adern fließt also „deutsches“ Blut. Hätte ihr das bei den Dorfbewohnern zu mehr Verständnis verholfen ? Wohl eher nicht, daher ist es vielleicht ganz gut, dass sie selbst nichts davon wusste.
Zu Urgroßmutter und Großmutter in Kamerun macht sich Issa auf den Weg, als sie damit konfrontiert wird, dass sie von ihrem deutschen Freund, mit dem sie zusammenlebt, ein Kind erwartet. Sie fährt nicht ganz freiwillig. Es ist schwer zu verstehen, warum Issa dem Druck nachgibt, den Mutter und Familie ausüben, bis sie sich auf den Weg macht, um bestimmte Riten ihres Stammes für eine glückliche und reibungslose Geburt über sich ergehen zu lassen. Teils fasziniert, meist aber doch eher irritiert und auch ein bisschen geekelt, erlebe ich mit, was sie da alles mit sich machen lässt.
Issa gelingt es scheinbar mühelos, in eine Kultur einzutauchen, die mir völlig fremd und auch etwas unheimlich ist. Sie aber findet ihre Wurzeln und damit ihren Frieden und zu einer Entscheidung für ihr weiteres Leben und ihr Kind.
Mich ließ das Buch, trotz aller Faszination, etwas ratlos zurück. Es war interessant, an den historischen Hintergrund eines Landes erinnert zu werden, der längst vergessen und der kein Ruhmesblatt der deutschen Geschichte ist. Gerne würde ich mich mit den Köstlichkeiten von Urgroßmutter Marijoh verwöhnen lassen. Aber schon die Vorstellung, mit Issa durch die Stadt zu streifen, selbst unter dem Schutz von Onkel George, ist sehr realitätsfern.
Es gelingt mir nicht, mich in Issa hinein zu versetzen. Trotzdem finde ich das Buch lesenswert. Es bringt die Begegnung mit einer Frau, die ich gerne näher kennenlernen würde, um sie vielleicht dann doch irgendwann zu verstehen. Die zwar scheinbar zerrissen zwischen zwei sehr unterschiedlichen Welten hin - und her schwankt, die aber mit viel Mut und Stärke ihren Weg geht, so wie vor ihr alle Frauen ihrer Familie, die ich im Buch kennenlernte.
Und die ihrem Kind diese Stärke, die es braucht, um in beiden Welten zurecht zukommen, weitergeben wird – davon bin ich überzeugt.
Die Autorin Mirrianne Mahn ist, wie ihre Protagonistin Issa, in Kamerun geboren und wuchs in einem kleinen Hunsrück-Dorf auf.
Issa wird im Alter von 5 Jahren von ihrer Mutter aus Kamerun mit nach Deutschland genommen und geht in einem Dorf im Hunsrück zur Schule. Wir können annehmen, dass die Autorin die Anfeindung der dörflichen Bevölkerung, die Diskriminierung, die Herabsetzung durch MitschülerInnen und LehrerInnen, über die sie berichtet, selbst so erlebt hat. Das hat mich zutiefst beschämt.
Das Buch beginnt in Kamerun, als dies eine deutsche Kolonie war. Für die weißen Kolonialherren sind die Einwohner des Landes Objekte, die sie nach Belieben benützen dürfen, bis hin zum Missbrauch an kaum den Kinderschuhen entwachsenen Mädchen. Diesen Teil deutscher Geschichte
ist sehr verstörend und sollte viel öfter in Erinnerung gerufen werden.
Dieses kleine Mädchen, das da missbraucht wurde, ist die Urgroßmutter von Issa. In Issas Adern fließt also „deutsches“ Blut. Hätte ihr das bei den Dorfbewohnern zu mehr Verständnis verholfen ? Wohl eher nicht, daher ist es vielleicht ganz gut, dass sie selbst nichts davon wusste.
Zu Urgroßmutter und Großmutter in Kamerun macht sich Issa auf den Weg, als sie damit konfrontiert wird, dass sie von ihrem deutschen Freund, mit dem sie zusammenlebt, ein Kind erwartet. Sie fährt nicht ganz freiwillig. Es ist schwer zu verstehen, warum Issa dem Druck nachgibt, den Mutter und Familie ausüben, bis sie sich auf den Weg macht, um bestimmte Riten ihres Stammes für eine glückliche und reibungslose Geburt über sich ergehen zu lassen. Teils fasziniert, meist aber doch eher irritiert und auch ein bisschen geekelt, erlebe ich mit, was sie da alles mit sich machen lässt.
Issa gelingt es scheinbar mühelos, in eine Kultur einzutauchen, die mir völlig fremd und auch etwas unheimlich ist. Sie aber findet ihre Wurzeln und damit ihren Frieden und zu einer Entscheidung für ihr weiteres Leben und ihr Kind.
Mich ließ das Buch, trotz aller Faszination, etwas ratlos zurück. Es war interessant, an den historischen Hintergrund eines Landes erinnert zu werden, der längst vergessen und der kein Ruhmesblatt der deutschen Geschichte ist. Gerne würde ich mich mit den Köstlichkeiten von Urgroßmutter Marijoh verwöhnen lassen. Aber schon die Vorstellung, mit Issa durch die Stadt zu streifen, selbst unter dem Schutz von Onkel George, ist sehr realitätsfern.
Es gelingt mir nicht, mich in Issa hinein zu versetzen. Trotzdem finde ich das Buch lesenswert. Es bringt die Begegnung mit einer Frau, die ich gerne näher kennenlernen würde, um sie vielleicht dann doch irgendwann zu verstehen. Die zwar scheinbar zerrissen zwischen zwei sehr unterschiedlichen Welten hin - und her schwankt, die aber mit viel Mut und Stärke ihren Weg geht, so wie vor ihr alle Frauen ihrer Familie, die ich im Buch kennenlernte.
Und die ihrem Kind diese Stärke, die es braucht, um in beiden Welten zurecht zukommen, weitergeben wird – davon bin ich überzeugt.