Vielleicht, vielleicht auch nicht
        Schon die ersten Seiten von Ja, nein, vielleicht zeigen, dass Doris Knecht ein feines Gespür für die Zwischentöne des Alltags hat und für die ironischen Momente, die sich mitten in der Krise verstecken. Die Erzählerin wirkt souverän und gleichzeitig verletzlich, was sie sofort nahbar macht. Ihr Leben scheint eigentlich in Ordnung zu sein, aber genau darin liegt die Frage: Reicht das? Muss da noch was kommen: eine neue Liebe, ein neuer Aufbruch? Oder ist das Leben, so wie es ist, schon genug? Die ersten Kapitel machen Lust auf mehr, weil sie ein Thema aufgreifen, das selten mit solcher Offenheit und Klarheit erzählt wird: Was passiert, wenn man plötzlich merkt, dass man doch noch Sehnsucht hat, obwohl man längst dachte, man hätte sich eingerichtet? Ich würde gerne weiterlesen, um zu sehen, wie sich diese kleine, alltägliche Krise entwickelt.
      
    