Doris Knecht, meine persönliche Ratgeberin

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linda.konig12 Avatar

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„Ja, nein, vielleicht“
Von Doris Knecht

So sehr habe ich auf ein neues Buch von Doris Knecht gewartet – und war voller Vorfreude. Und ich bin es immer noch.
Es ist ein leicht geschriebener Roman, der genau das beschreibt, was es ist: Das Leben im Alltag mit all den Gedanken, die dabei mitlaufen. Zwischen den Zeilen finden sich unzählige wichtige und schöne Sätze. Immer wieder musste ich das Buch kurz zur Seite legen, um über das Gelesene nachzudenken.

Die Protagonistin ist Mitte 50 und fühlt sich endlich frei. Ihre Zwillinge sind ausgezogen, sie pendelt zwischen Großstadt und dem Leben auf dem Land.
Sie kümmert sich um ihre Gesundheit, erste Alterserscheinungen, ihre Schwestern und ihren Hund. Un das alles tut sie mit einer ruhigen Distanz und viel Raum für sich selbst.

Dann begegnet sie im Supermarkt Friedrich wieder. Ihn kennt sie von früher, sie hatten eine lockere Beziehung. Plötzlich steht sie vor der Frage, ob sie einen Mann, eine neue Liebesbeziehung mit all ihren Herausforderungen, wieder in ihr Leben lassen möchte.

Doris Knecht lässt uns an den Gedanken dieser Frau teilhaben und die sind so tiefgründig und echt, dass sie manchmal fast schmerzhaft wahr sind.

Ich bin zwar noch nicht Mitte 50, aber ich konnte mich in so vielen Gedanken wiederfinden. Wie so oft habe ich kleine Zettelchen ins Buch geklebt, mir Sätze markiert, die nachhallen.
Ich habe das Gefühl, ich werde mit Doris Knechts Protagonistinnen in all ihren Romanen, gemeinsam älter werde.

Ich bin mir sicher, dass ich in späteren Lebensabschnitten die jeweiligen Bücher noch einmal zur Hand nehmen werde…jedes zu seiner Zeit.
Es ist ein bisschen wie ein kleiner Ratgeber von Doris Knecht an uns Frauen.

„Ich glaube, dass die romantische Liebe schädlich für mich ist, nicht nur für mich, für die meisten Frauen, sie schwächt uns, sie gaukelt uns eine falsche Sicherheit vor, sie raubt uns unsere Freiheit und Unabhängigkeit.“ Seite 89