Ein Jahreshighlight

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
lesedelfin Avatar

Von

„Jahre mit Martha“ ist die Geschichte eines Einwandererkindes und die Geschichte einer furiosen Liebe, die in keine Schublade passt. Der Roman hat einen ganz eigenen Rhythmus und eine eigene Stimme, die einen derartig in den Bann zieht, dass man sich kaum davon lösen kann. Als der Protagonist Martha begegnet, ist sie eine Eintrittskarte in eine andere Welt: Bücher, Anzüge, Besuche in der Oper, Bildung. Es geht um Migration und Identität, um Klasse und Macht. Es ist dennoch keine klassische und vorhersehbare Aufstiegsgeschichte, die suggeriert, dass jede:r alles schaffen kann. Vielmehr ist der Roman so nah am Leben geschrieben, zeichnet die sensible Landkarte des Verlusts nach und spiegelt die Realität schonungslos so, wie sie eben ist. „Jahre mit Martha“ fühlt sich an wie ein Roman, den ich schon immer kenne und zig mal verliehen habe. Für mich ein Monatshighlight, Jahreshighlight und vielleicht sogar darüber hinaus.