Eine Liebes- und Lebensgeschichte

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salmar Avatar

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Željko wächst mit seiner Familie in Ludwigshafen auf und lebt das typische Leben eines Einwandererkindes in Deutschland – mit einem Unterschied: Als er 15 Jahre alt ist, tritt Martha, Professorin an der Universität in Heidelberg, in sein Leben und öffnet damit Türen, die ihm sonst verschlossen geblieben wären.

Die Geschichte um Željko – oder „Jimmy“, wie er sich der Einfachheit halber rufen lässt – ist eigentlich eine eher leise und seine Lebenssituation entspricht vermutlich der vieler Einwandererkinder zu dieser Zeit. Trotzdem liest sie sich unglaublich spannend und ich fand die Perspektive des Protagonisten sehr ergreifend. Der sprachliche Aspekt, ein schlichter, aber sehr schöner Schreibstil, hat das für mich noch verstärkt.

Die Beziehung zu Martha ist eine sehr besondere und wird mit sehr viel Gefühl, aber auch Feingefühl beschrieben. Es kommt definitiv kein Schema F zur Anwendung, so dass man als Leser keinerlei Möglichkeit hat, vorherzusehen, wie Jimmys Leben und seine Beziehung zu Martha sich weiterentwickeln werden – das hat mir wirklich sehr gefallen, und zwar bis zum Schluss.

Ein Wohlfühlroman ist es nicht, und auch keine reine Liebesgeschichte, aber wenn man sich darauf einlässt, taucht man ein in eine teils fremde, teils bekannte Welt, die einen trotz allem optimistisch gestimmt zurücklässt. Mir wird dieses Buch auf jeden Fall noch lange im Gedächtnis bleiben und ich empfehle es unbedingt weiter.