Große Empfehlung!

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banänna Avatar

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Wo verläuft die Grenzen zwischen Begehren und Ausbeutung? Dem Autor Martin Kordić ist es mit dem Roman „Jahre mit Martha“ gelungen, mit einer ganz außergewöhnlichen Geschichte die Themen soziale Ungleichheit, Migration und Bildungschancen mit einer vermeintlich ungewöhnlichen Liebesgeschichte zu kombinieren.

„Meine Geschichte will ich erzählen, weil ich glaube, dass wir uns mehr Geschichten erzählen sollten über uns in diesem Land. Möglicherweise hat mein Leben einige Überschneidungen mit den Leben anderer, die wie ich Kinder sind von Eltern, die irgendwann einmal hierherkamen und sich an nichts festhielten als an ihren Körpern und an ihren Träumen.“ S. 15

Mit fünfzehn verliebt sich Željko, der von allen nur „Jimmy“ genannt wird, in die vierzigjährige Frau Gruber. Sie ist Professorin in Heidelberg, er lebt mit seinen Eltern und Geschwistern zu fünft in einer Zweizimmerwohnung in Ludwigshafen. In Frau Gruber sieht Željko alles, was er sich sehnlichst wünscht: Bücher, Bildung, Wohlstand, Souveränität. Frau Gruber bietet Željko an, in den Sommerferien in ihrem Garten zu arbeiten. Die große Chance für Željko?

Ein grandioses Buch! Einfühlsam beschreibt der Autor die Eindrücke und Gedanken von Željko, skizziert immer wieder sehr bedrückende seine soziale Herkunft, verwendet humorvolle Sätze. Die Geschichte ist zugleich mitfühlend, traurig, aber auch witzig und kurzweilig.

Ein absolutes Leseerlebnis!