Beeindruckender Familien- und Heimatroman

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Für Leonore ist Heimat der Wald in der Umgebung des kleinen Dorfes zwischen Köln und Aachen. Hier hat sie als ostpreußische Vertriebene Zuflucht und ein Zuhause gefunden. Aber als ihr Sohn Paul Zwölf Jahre alt ist passiert das Unglaubliche: der Braunkohleabbau beginnt. Ihr großer Trost, der Wald, muss weichen und das Dorf soll umgesiedelt werden. Später werden Pauls zwei Kinder sich als Gegner des Tagebaus gegenüber stehen. Der Sohn Jan ist Führer eines Schaufelradbagger-Giganten und die Tochter Sarah gehört zu den Hambacher-Forst-Besetzern.

Mit "Jahresringe" hat Andreas Wagner einen bemerkenswerten Debüt-Roman geschrieben. Es ist eine sehr beeindruckende Familiengeschichte über drei Generationen. Man kann sich hier wunderbar in die einzelnen Protagonisten hineinversetzen und die Motive zu deren Handeln und Taten sind gut nachvollziehbar. Der flüssige und unaufgeregte Schreibstil ist da noch zu erwähnen. Die Frage "Was bedeutet Heimat" ist in dieser berührenden Geschichte einfühlsam dargestellt. "Jahresringe" hat mir nicht nur sehr gut gefallen, sondern auch zum Nachdenken angeregt.