Eindrucksvolles Debut

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kelo24 Avatar

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Über den Zeitraum 1946 – 2018 wird diese Frage eingehend beleuchtet. 1946 befindet sich die-13-jährige Leonore auf der Flucht und landet eher zufällig im kleinen Dörfchen Lich-Steinstraß. Ein Moppenbäcker mit großem Herz nimmt sie in sein Haus auf. Sie verbringt die nächsten Jahre bei ihm und seiner Mutter, wird aber von der eingeschworenen Dorfgemeinschaft geschnitten. Auch als sie die Bäckerei übernimmt, ist die Distanz der Dörfler unverändert, ist sie doch ein Ostflüchtling und dann auch noch evangelisch. Auf der Suche nach einer neuen Heimat, in der sie Wurzeln schlagen kann, findet sie Zuflucht und Glück im Wald. Doch die beginnende Braunkohleabbau schlägt nicht nur Schneisen in den Wald, sondern später auch in die Familie.
Der Roman ist in 3 Abschnitte aufgeteilt, in denen aus der Perspektive von Leonore, ihrem Sohn Paul sowie ihren Enkeln Jan und Sarah die Frage „Was macht Heimat aus“ aus deren Blickwinkeln beleuchtet wird.
Der Schreibstil ist ruhig und genauso gemächlich plätschert die Handlung dahin, was aber nicht unangenehm ist, eher im Gegenteil. Auch wenn nicht nur gute sondern auch schlechte Zeiten geschildert werden bleibt sie aber relativ spannungsarm.
Ein Familienroman mit melancholischer Grundstimmung, der zum Nachdenken anregt.