Eine Hommage an die Heimat und den Wald

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In Jahresringe geht es um das Thema Braunkohleabbau in Deutschland und die damit einhergehende Umsiedelung von Dörfern und die Zerstörung der Natur.

Der Roman ist in drei Abschnitte gegliedert und erzählt entsprechend in drei Generationen über das Heimat finden und Heimat verlieren, ist aber auch eine Hommage an den Wald.

Leonore flieht als junges Mädchen am Ende des 2. Weltkrieges aus ihrer Heimat im Osten Deutschlands nach Westen. In einem kleinen Dorf wird sie von Jean aufgenommen, der eine Bäckerei führt und mit seiner Mutter gemeinsam in einem Haus lebt. Jean gilt im Dorf als attraktiver Junggeselle, entsprechend stößt Leonore auf Ablehnung im Dorf, besonders bei den Frauen. Für Leonore wird das Dorf bald ihre Heimat, akzeptiert wird sie dort nie.

Ihr Sohn Paul übernimmt die Bäckerei. Jedoch muss bald das gesamte Dorf umgesiedelt werden, weil dort Braunkohle abgebaut wird – im Sinne des Gemeinwohls, wie es heißt. Anfänglich wehren sich die Dorfbewohner, besonders Leonore und ihr Sohn. Sie wollen die Bäckerei weiterführen, sie wollen ihre Heimat nicht aufgeben.

Im dritten Abschnitt wird von Pauls Kindern berichtet. Der Sohn arbeitet im Tagbau, die Tochter sieht darin nur die Zerstörung des Planten und schließt sich einer Gruppe von Waldbesetzern an.

Der Roman versucht Heimat und Natur und deren Bedeutung näher zu bringen, was auch nachvollziehbar gelingt. Viele aktuell gesellschaftlich wichtige Themen werden angeführt wie Flucht, die Zerstörung der Natur, Heimat finden und verlieren, Handwerk und dessen Untergang aufgrund von Supermärkten, Homosexualität, Besetzungen. Jedoch kam für mich kaum Spannung in dem Roman auf. Auch emotionale Themen wie Tod oder Krankheit, wurden nicht entsprechend gefühlvoll beschrieben. Besonders der Mittelteil war für mich fast ein bisschen fad zu lesen.

Aufgrund der Themen ist der Roman interessant, jedoch nicht immer optimal umgesetzt.