Grandios!

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schneeweißchen Avatar

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"Jahresringe" von Andreas Wagner erzählt in drei Generationen, wie jeweilige mit dem Tagebau am Hambacher Forst konfrontiert werden und damit und davon leben können oder müssen.

Zuerst geht es um Leonore Klimkeit, die wegen des Krieges aus Ostpreußen flüchtet und mit 13 Jahren in Lich-Steinstraß ankommt und dort bleiben kann und eine neue Heimat in der Region und dem Bürgewald findet.
Im zweiten Teil geht es um ihren Sohn Paul, wie er im Bürgewald, der später nur noch Hambacher Forst heißen wird, aufwächst, wie er seine Kindheit erlebt und mit heranwachsendem Alter nicht nur diese verschwindet, sondern auch der Bürgewald - und sein Heimatdorf.
Zuletzt wird dann von Pauls Kindern, Sarah und Jan, erzählt. Jan arbeitet für den Tagebau, Sarah ist Aktivistin dagegen. Dass dies in einer Familie Spannungen mit sich bringt, ist vorprogrammiert.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Zum einen, weil ein Teil meiner Wurzeln auch ostpreußisch ist, zum anderen weil das Thema sehr aktuell ist und die Gemüter spaltet. Dennoch bin ich der Meinung - wer dieses Buch gelesen hat, kann nur noch dagegen sein, was wir mit unserer Erde anrichten.
Der Schreibstil gefällt mir gut. Das Buch spielt in leisen Tönen und ist in manchen einzelnen Sätzen so prägnant, dass ich wirklich voll und ganz begeistert bin.

Fazit: Ein großartiges Debüt! Ich hoffe auf weitere Bücher von Andreas Wagner.