Heimat

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engel74 Avatar

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"Jahresringe" ist der Debütroman von Andreas Wagner, einem Schulsozialarbeiter, der in der Nähe der Braunkohlekraftwerke im Rheinlandaufwuchs und sich schon frühzeitig mit der Zerstörung der Dörfer und Natur durch den Tagebau beschäftigte. Um dieses Thema geht es auch in "Jahresringe"
Der Roman unterteilt sich in 3 Teile. Der 1. Teil spielt in den Jahren 1946-1964, Leonore, ein aus Ostpreußen vertriebenes gerade 14-jähriges junges Mädchen, strandet in einem kleinen Dorf in der Nähe von Köln und Aachen. Nach einer 2-jährigen Odyssee durch Deutschland, immer getrieben weiter nach Westen zu kommen, wird sie hier von einem Moppenbäcker in seinem Haus aufgenommen und findet, obwohl von den anderen Dorfbewohnern verachtet, eine neue Heimat. Sie lernt das Backhandwerk, findet Ruhe und Frieden im Bürgewald, bekommt einen Sohn, übernimmt die Bäckerei und plötzlich soll sie wieder vertrieben werden aus ihrem Dorf, ihrem Haus, ihrem Wald - denn das alles soll dem Braunkohletagebau weichen. Somit sind wir schon im 2. Teil, 1976-1986, hier geht es vorrangig um den Sohn von Leonore, Paul. Seine Sicht auf den Wald, den Kampf der Mutter und sein Erwachsenwerden. Der 3. Teil, 2017-2018, mittlerweile ist Leonore über 80, Paul arbeitet bei Werkschutz des Tagebau und hat 2 Kinder, Jan und Sarah, die auf verschiedenen Seiten stehen, Jan arbeitet im Tagebau und Sarah wohnt in einem Baumhaus im kläglichen Rest des einst stolzen Bürgewaldes und versucht die Abholzung zu verhindern. Der "Tagebau" bezahlt die Rechnungen, aber es läuft etwas gehörig falsch und zum Ende des Romans tut jeder der 4 Menschen das für ihn Richtige...
Ich gebe zu das ich mich mit dem Buch schwer getan habe, es ist so dahinplätschernd geschrieben ohne großen Spannungsaufbau. Das Thema fand ich interessant.