Starker Beginn, lässt leider nach

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Leonores Geschichte bindet die Leser emotional an die Familie - und beschert dem Buch damit einen starken Einstieg. Ihre Flucht, ihr Versuch in einem neuen Ort Fuß zu fassen und vor allem ihre Gefühle und die damit verbundene Atmosphäre könne gut vermittelt werden. Der Leser liest nicht nur eine Geschichte, sondern hat hat Gefühl Leonore würde diese persönlich erzählen. Zwar empfinde ich ihre "übernatürlichen" Situationen, und somit auch die Schwangerschaft, recht unpassend, doch alles andere konnte ich nachvollziehen und habe ich gespannt verfolgt.

Doch nach ihrem Teil verliert das Buch ein wenig Spannung. Die Beziehung zwischen Paul und John konnte ich gut nachempfinden; sie ließ mich emotional an der Geschichte teilhaben. Dennoch fehlte es Paul ein wenig an individuellem Charakter - ich konnte ihn nicht recht greifen.

Und das war auch das Problem des letzten Teils. Die Charaktere wirkten surreal, nicht fassbar, als wären sie unwichtig. Das war sehr schade, weil mich vorallem diese Thematik das Buch hat aussuchen lassen. Möglicherweise hängt dies mit der Vielzahl an Themen zusammen. Der Wandel von kleinen Familienbetrieben und familiären Bindungen in Dörfern zu unpersönlichem Zusammenleben wurde zwar gut beschrieben, dennoch verlor ich aufgrund der Vielzahl an Themen die Kapazität mich eben diesen konzentriert zu widmen.