Alles ist fremd, eine neue Schule und die authentische Annäherung

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sofiewalden Avatar

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Jakob und Jelena, beide haben gerade einen Schulwechsel hinter sich und besuchen dieselbe Klasse. Alles ist neu, neue Abläufe und so viele neue Gesichter um sie herum. Jelena vermisst ihre Freundin, für die man eine andere Schule ausgesucht hat und die immer weniger Zeit für einen Austausch hat. Jacob ist eher von der stillen Sorte, Bücher sind seine Welt und die festen Strukturen in seinem Alltag, in denen er sich sicher fühlt. Und nun also das Kennenlernenprojekt, in dem sich Jelena und Jacob zusammentun sollen, um sich dann, auch gegenseitig, in einer Art Referat der Klasse vorzustellen. Für beide gar nicht so einfach, aber man tastet sich langsam vor. Nebeneinander sitzen ist der erste Schritt und dann ein gemeinsamer Tag. Bücher wären für Jacob ok, aber das hier ist schon Stress. Doch Jelena ist nett und für sie beide ist das Leben nicht gerade unbeschwert.
Ein tolles Buch, so unaufgeregt und leise und authentisch in den Einblicken, die es uns gewährt, die uns diese beiden Kinder erlauben. Ihr Denken, ihre Empfindungen und dann die Entwicklung, Zutrauen zu sich selbst und Vertrauen dem anderen gegenüber, das zu verfolgen, das ist einfach schön und gerade auch für die erwachsenen Leser eine ziemlich berührende Sache. Und was diese Begegung, der Austausch zwischen den zwei alles auslöst, das Hinterfragen, das die alten Strukturen in ihrem eigenen Umfeld, bei Vater und Sohn, bei Jelenas Mutter und ihrer Tochter, lockert und sich neu anpasst, ich mochte das alles sehr.
Ein Buch, mit seiner eher ruhigen Art, da muss sich der ein oder andere hibbelige Geist sicherlich erst einmal 'darauf einlassen'. Aber wenn es dann funktioniert, ist man damit ziemlich nah dran, am eigenen Erleben, irgendwann einmal. Und es macht Mut, denn das nächste 'neu sein' kommt bestimmt.