Eine beeindruckende Nachdichtung

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holle77 Avatar

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Auch wenn die Lektüre von Twains "Huckleberry Finn" schon zu weit zurückliegt, als dass ich mich noch an Einzelheiten erinnern könnte, erscheint mir dieser Roman von Percival Everett eine beeindruckende Nachdichtung zu sein. Das Leben der Sklaven am Mississippi kurz vor Beginn der Sezessionskriege wird in all seiner Erbarmungslosigkeit beschrieben, die körperliche aber auch die geistige Unterdrückung der Sklaven, die keine eigene Meinung zulässt und den "Schwarzen" auf die Stufe eines geist- und seelenlosen Menschen stellt und die Grausamkeit, mit der die "weißen Herren" meinen, mit Menschen ganz nach ihrem Belieben umgehen zu können.
Aber Jim, der lieber James genannt würde, wenn er das bestimmen dürfte, lässt sich seine geistige Freiheit nicht nehmen und protestiert schweigend und versucht, sich seine autodidaktische Bildung nicht anmerken zu lassen.
Auf seiner Flucht, auf der ihn Huck begleitet, passieren den beiden die seltsamsten Abenteuer, mehrmals werden sie getrennt und finden doch auf unergründliche Weise wieder zueinander, bis sie ihr Ziel erreicht haben.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen und ich würde gerne noch mehr von Percival Everett lesen.