Fantastisch

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aygen Avatar

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Percival Everett ist bereits ein Name. *Die Bäume* hat mich damals unfassbar beeindruckt und auch aufgewühlt. Nun hat sich Everett ein altes Meisterwerk zur Hand genommen und diese Geschichte umgeschrieben bzw. neu geschrieben. Alle kennen *Huckleberry Finn* von Mark Twain und jeder kannte Jim. Der Sklave, der damals mit Huck flüchtete. Es spielt in der Zeit der Anfänge des Bürgerkrieges zwischen den Nord- und Südstaaten in Amerika. Die Befreiungsgeschichte, die noch immer beschäftigt. Everett hat sich die Geschichte vorgenommen und sie aus einer anderen Perspektive meisterhaft umgeschrieben. Jim ist klug, eigentlich nennt er sich selber James und stellt sich nur dumm, um den Weißen nicht aufzufallen. Er kann lesen und schreiben und ist wortgewandt. Diese Geschichte hat ab Beginn ein rasantes Tempo. Wir begleiten Huck und Jim/James auf Ihrer Flucht. Während Jim/James versucht sich zu befreien, um später seine Familie freikaufen zu können, geraten wir von einer Hetzjagd in die Nächste. Es sterben Menschen, aber auch schafft es Jim/James andere Sklaven zu befreien, auf dem Weg zu seiner kurz vorher verkauften Familie. Gerade das letzte Drittel hat mich unfassbar gerührt, während die Anfänge Wut und Verzweiflung ausgelöst haben.
Percival Everett schafft mit jedem Buch eine Sogwirkung und man wünscht sich, alle mögen seine Bücher lesen. Selbst eine Verfilmung wäre wünschenswert. Warum? Damit alle es sehen! Es ist ein altes Thema und ist noch immer präsent. Rassismus. Auch wenn die Sklaverei abgeschafft wurde, erfahren Menschen noch immer Ausgrenzung.
Dieses Buch wird mir lange in Erinnerung bleiben, weil es so besonders ist. Ein Klassiker, in einer für mich besseren Darstellung.
Zum Ende hatte ich Gänsehaut und Tränen.

*Ich bin ein Zeichen. Ich bin deine Zukunft. Ich bin James* Seite 329