Lebendig und eindringlich

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
tochteralice Avatar

Von

Hier setzt der Autor Percival Everett gewissermaßen das Werk seines amerikanischen Autorenkollegen Mark Twain über 100 Jahre nach dessen Tod fort, indem er eine Fortsetzung mit dem Gefährten Hucks, dem Sklaven Jim, hier James entwickelt.

Dies geschieht einerseits mit großer Einfühlsamkeit, andererseits jedoch mit ebenso großer Entschiedenheit. Denn James hat nach seiner Flucht nur ein Ziel: seine Frau und seine Tochter zu kaufen und mit diesen in Freiheit zu leben.

Auf der Flucht, auf der er in weiten Teilen von Huck begleitet wird, lauern zahlreiche Gefahren und Herausforderungen auf ihn. Immerhin befindet man sich im Süden Amerikas. Nicht nur einmal bemächtigt sich ein Weißer seiner, um ihn wieder zu verkaufen. Durch seine Lebensweisheit, die von ihm geheim gehaltenen Fertigkeiten - er kann lesen und schreiben und dazu wie ein Weißer sprechen - und die sich neu dazu gesellenden Erfahrungen gelingt es ihm, wie eine Art Stehaufmännchen vieles zu überstehen - doch wird ihm auch der größte Wunsch bzw. sein Lebensziel in Erfüllung gehen?

Ein kluger, gleichzeitig sehr unterhaltsamer Roman, an dem mich nur eine Entwicklung kurz vor dem Ende störte, die aus meiner Sicht nicht ganz in die richtige Richtung führt. Dennoch empfehle ich das Buch von ganzem Herzen weiter und bin nun auch neugierig auf weitere Bücher des Autors!