Perspektivwechsel

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uteliest Avatar

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Percival Everett setzt neue Maßstäbe, hat man die Bücher Bäume und Erschütterung gelesen, weiß man wodrauf man sich einlässt.
James kommt am Anfang etwas leichter daher, jeder kennt die Abenteuer von Huck und Tom und fühlt sich in die Jugend zurückversetzt. Anfangs ist alles vertraut.
Aber allein der Perspektivwechsel von den Jungs auf James. James, der lesen und schreiben kann.
Die Sklaven, die sich eines Idioms bedienen, um den Weißen das Überlegenheitsgefühl zu lassen, die Sklavenhalter in Sicherheit zu wiegen.
Sich andauernd in der Gefahr zu befinden wegen NICHTS ausgepeitscht, gehängt bzw. einfach ermordet zu werden.
James muss fliehen, Huck muss fliehen, die Twainsche Ausgangssituation.
Dieses absurde Verhältnis zwischen Mensch und Mensch, aufgrund von Überlegenheitsgefühl, Machtgefühl und Besitzansprüchen.
Der Leser erlebt die Geschichte von Huck und James neu.

Und fühlt am Ende der Geschichte den Stolz James mit der Nennung seines Names.

Ich kann zustimmen wenn von einem Meisterwerk gesprochen wird.

Die Übersetzung von Stingel mit der Neuerfindung einer Sprache ist sehr gut gelungen. Dickes Lob!
Und auch das Cover hat seinen Reiz.