Super!
„Wenn man die Hölle als Heimat kennt, ist die Rückkehr in die Hölle dann eine Heimkehr?“ (S. 293)
JAMES
Percival Everett
Als der Sklave Jim ohne seine Frau und Tochter nach New Orleans verkauft werden soll, fasst er einen verzweifelten Entschluss: Er flieht. Doch statt wie die meisten „Entflohenen" in den freien Norden zu fliehen, schlägt er eine unerwartete Richtung ein – in den Süden. Dort, so hofft er, wird man ihn nicht suchen.
Unterwegs trifft er auf Huckleberry Finn, genannt „Huck“, der seinem gewalttätigen und trunksüchtigen Vater entflohen ist. Gemeinsam brechen sie auf – Jim mit dem Ziel, Geld zu verdienen, um seine Familie freizukaufen. Doch schnell zeigt sich, wie aussichtslos dieses Vorhaben ist: Ein schwarzer Mann, der sich nur nachts fortbewegen kann, und ein weißer Junge fallen überall auf. Zudem kann ihm Huck nicht helfen, da ein Minderjähriger rechtlich keine Sklaven besitzen darf.
Auf ihrer gemeinsamen Flucht geraten die beiden in gefährliche Situationen, begegnen Betrügern und müssen zahlreiche Ungerechtigkeiten ertragen. Doch gerade diese Herausforderungen schweißen sie enger zusammen.
Ob es Jim gelingt, seine Familie zu retten, müsst ihr selbst lesen.
Percival Everett erzählt Mark Twains Klassiker Die Abenteuer des Huckleberry Finn noch einmal – diesmal aus der Sicht von Jim, dem Sklaven. In der Ich-Perspektive schildert er schonungslos und eindringlich die Grausamkeit der Sklaverei: wie Männer ausgepeitscht, Frauen vergewaltigt und Menschen wie Vieh behandelt werden.
Ein zentrales Element des Romans ist die Sprache: Everett rückt die authentische Sprechweise der Sklaven im 19. Jahrhundert in den Mittelpunkt. Diese unterscheidet sich stark vom damaligen Südstaaten-Englisch. Der Übersetzer Nikolaus Stingl erläutert im Anhang des Buches, wie er diese sprachlichen Besonderheiten ins Deutsche übertragen hat – meiner Meinung nach mit großem Erfolg.
Fazit:
Ein kraftvolles, wichtiges und berührendes Buch, das ich euch sehr ans Herz lege.
5/5
JAMES
Percival Everett
Als der Sklave Jim ohne seine Frau und Tochter nach New Orleans verkauft werden soll, fasst er einen verzweifelten Entschluss: Er flieht. Doch statt wie die meisten „Entflohenen" in den freien Norden zu fliehen, schlägt er eine unerwartete Richtung ein – in den Süden. Dort, so hofft er, wird man ihn nicht suchen.
Unterwegs trifft er auf Huckleberry Finn, genannt „Huck“, der seinem gewalttätigen und trunksüchtigen Vater entflohen ist. Gemeinsam brechen sie auf – Jim mit dem Ziel, Geld zu verdienen, um seine Familie freizukaufen. Doch schnell zeigt sich, wie aussichtslos dieses Vorhaben ist: Ein schwarzer Mann, der sich nur nachts fortbewegen kann, und ein weißer Junge fallen überall auf. Zudem kann ihm Huck nicht helfen, da ein Minderjähriger rechtlich keine Sklaven besitzen darf.
Auf ihrer gemeinsamen Flucht geraten die beiden in gefährliche Situationen, begegnen Betrügern und müssen zahlreiche Ungerechtigkeiten ertragen. Doch gerade diese Herausforderungen schweißen sie enger zusammen.
Ob es Jim gelingt, seine Familie zu retten, müsst ihr selbst lesen.
Percival Everett erzählt Mark Twains Klassiker Die Abenteuer des Huckleberry Finn noch einmal – diesmal aus der Sicht von Jim, dem Sklaven. In der Ich-Perspektive schildert er schonungslos und eindringlich die Grausamkeit der Sklaverei: wie Männer ausgepeitscht, Frauen vergewaltigt und Menschen wie Vieh behandelt werden.
Ein zentrales Element des Romans ist die Sprache: Everett rückt die authentische Sprechweise der Sklaven im 19. Jahrhundert in den Mittelpunkt. Diese unterscheidet sich stark vom damaligen Südstaaten-Englisch. Der Übersetzer Nikolaus Stingl erläutert im Anhang des Buches, wie er diese sprachlichen Besonderheiten ins Deutsche übertragen hat – meiner Meinung nach mit großem Erfolg.
Fazit:
Ein kraftvolles, wichtiges und berührendes Buch, das ich euch sehr ans Herz lege.
5/5