cybercrime

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solengelen Avatar

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Das Cover passt gut zum Titel. Berlin, die Glaskuppel des Reichstags, da fällt mir der Spruch ein "Wer im Glashaus sitzt sollte nicht mit Steinen werfen". Der Schreibstil gefällt mir gut. Der Autor versteht es, den Leser mit in die Geschichte zu nehmen. Gleich der Beginn lässt einem einen kalten Schauer über den Rücken laufen. Die Szene in Afghanistan, sicher kein Einzelfall, wobei ich hier die Schuld nicht eindeutig sehen möchte. Auch beim weiteren Lesen stellen sich die Nackenhaare auf. Das Thema ist so aktuell wie brisant. Cyber Angriffe auf das www. sind ja bereits sozusagen Gang und Gebe. Wenn man sich vorstellt in einem Flieger zu sitzen, der durch so einen Angriff..., darüber möchte ich gar nicht nachdenken. Das Internet birgt auch ohne die Cyber Angriffe etliche Gefahren, aber wenn es Leute so manipulieren, ist es wie eine tickende Zeitbombe.
Christian Gailus hat mit "Glashaus" ein Werk geschaffen, das keineswegs die Zukunftsmusik spielt. Er beschreibt unglaublich glaubwürdig, was ein Einzelner anrichten kann. Nur die Hacker Elite könnte ihm auf die Spur kommen. Städte in der Hand von Cyberterroristen, und nicht nur Städte, auch Regierungen können davon betroffen sein. Wer kann ausschließen, dass so ein "Superhacker" in den Diensten des Terrors stehen.
Die Figuren sind gut gezeichnet, jeder könnte so existieren. Mitgefühl für den einen, Zorn auf den anderen, sowie Angst sind die Gefühle, die der Autor beim Lesen auslöst.
Insgesamt ist dem Autor ein spannendes Werk gelungen, dass gleichzeitig eine düstere Gegenwart und Zukunft stilisiert. So nützlich und notwendig das Internet auch ist, so viele Gefahren birgt es aber auch.