Von einer Häsin, die die Freiheit suchte, um die Freundschaft zu finden

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carrybroccoli Avatar

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"Jessi die Raubhäsin" ist ein interessantes Buch, das aber in meinen Augen einige Mankos mit sich bringt.

Erst einmal zur Story: Jessi ist ein süßes Häschen, welches aus ihrem Käfig ausbüxt, um die Freiheit zu suchen. Obwohl sie kuschelig und niedlich ist, zeigt sie sich - erst einmal in Freiheit - von einer ganz anderen Seite. Selbst den Fuchs lehrt sie das Fürchten, bald hat jeder Respekt vor ihr. So weit so gut.

Aber bis auf die ersten Seiten, wo Jessi wirklich niedlich aussieht, sieht sie auf den anderen Seiten umso erschreckender aus. Sie guckt aggressiv, fies und hässlich. Klar, das soll ihren Charakter darstellen, aber sorgte bei meinen beiden Kindern doch für Unbehagen. Ebenso auf Dauer etwas anstrengend ist die Reimform. Manchmal ist es nahezu zauberhaft formuliert, manchmal sind die Reime an den Haaren herbeigezogen. Nichtsdestotrotz ist die Story sehr süß und die Message toll. Am Ende kommt es darauf an, sein Glück zu finden. So viel sei verraten: bei Jessi geht es um die Freundschaft.

Besonders bemerkenswert ist die Art und Weise, wie das Thema Freundschaft behandelt wird. Die Autorin zeigt auf einfühlsame Weise, wie Jessi auf ihrer Reise auf andere Tiere trifft und allmählich ihre wahre Familie findet. Die Botschaft, dass Freundschaften aus unerwarteten Begegnungen entstehen können, wird auf herzerwärmende Weise vermittelt und bleibt noch lange im Gedächtnis.

Insgesamt kann ich "Jessi die Raubhäsin" nicht ganz uneingeschränkt empfehlen. Die Story ist süß, aber die Reime und die „böse Häsin“ machen das Leseerlebnis doch etwas kaputt.