Die schönen Momente im Leben

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sasch0406 Avatar

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Der Roman „Jetzt gerade ist alles gut“ von Stephan Schäfer ist mit seinen 176 Seiten eher kurz – und doch hinterlässt er einen bleibenden Eindruck. Schon die äußere Gestaltung überzeugt: Der wunderschön gestaltete Schutzumschlag zieht sofort den Blick auf sich, und auch der Einband darunter ist liebevoll gestaltet, mit einem Motiv, das sich harmonisch an das Cover anlehnt.

Im Mittelpunkt steht der Ich-Erzähler, der nur knapp eine Sepsis überlebt – eine Krankheit, die lebensgefährlich, aber in der öffentlichen Wahrnehmung kaum präsent ist. Schäfer greift damit ein wichtiges, oft übersehenes Thema auf. Nach dieser Erfahrung beginnt der Erzähler, sein Leben neu zu betrachten. Er entschleunigt, richtet den Blick auf das Wesentliche und entdeckt die Freude an den kleinen, oft unscheinbaren Momenten des Alltags.

Besonders gelungen ist die Erzählweise: kurze, klare Kapitel, die wie Momentaufnahmen wirken. Sie lassen sich leicht lesen und sind zugleich tiefgründig. Es ist kein Roman über einen radikalen Neuanfang oder ein völlig anderes Leben, sondern über die Kunst, im Gewohnten das Wertvolle zu erkennen. Der Erzähler bleibt derselbe – aber er sieht bewusster hin, genießt mehr, lacht öfter, lebt leichter.

Trotz der Kürze entfaltet das Buch eine nachhaltige Wirkung. Es lädt dazu ein, innezuhalten, den eigenen Alltag zu überdenken und sich der kleinen Glücksmomente bewusster zu werden, die so oft unbemerkt bleiben.

„Jetzt gerade ist alles gut“ ist ein stiller, einfühlsamer Roman, der lange nachklingt – ein Buch, das man nicht einfach wegstellt, sondern sichtbar im Regal behält, um sich immer wieder an seine Botschaft zu erinnern: dass das Glück oft im Alltäglichen liegt.