Gesammelte Momente

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Stephan Schäfer erzählt in "Jetzt gerade ist alles gut" von einem Moment, der sein Leben grundlegend verändert: Ein kleiner, zunächst unbedeutender Schnitt führt zu einer schweren Sepsis und bringt ihn an die Grenze zwischen Leben und Tod. Nach seiner Genesung beginnt er, sein Leben neu zu betrachten – mit mehr Achtsamkeit, Dankbarkeit und einem feinen Gespür für neue Perspektiven.

Das Buch besteht aus kurzen, oft nachdenklichen Episoden, in denen Schäfer zeigt, wie sich seine Wahrnehmung verändert hat. Er schreibt über Nähe, Verbundenheit und die kleinen Dinge, die im Alltag oft übersehen werden – ein Sonnenstrahl am Morgen, ein Gespräch, ein stiller Moment. Viele dieser Beobachtungen sind berührend, manche auch eher unscheinbar, fast alltäglich. Nicht jede Szene entfaltet sofort Tiefe, doch im Zusammenspiel entsteht ein ruhiges, ehrliches Bild davon, wie ein Mensch versucht, bewusster zu leben.

Die Sprache ist schlicht, unaufgeregt und gerade dadurch wirkungsvoll. Schäfer schreibt mit leiser Stimme – ohne Pathos, aber mit Aufrichtigkeit.

Jetzt gerade ist alles gut ist kein Buch, das man hastig liest. Es lädt zum Innehalten ein, zum Nachdenken über das eigene Tempo, über Zufriedenheit und Vergänglichkeit. Ein stilles, kleines Buch, das zeigt, dass Glück oft genau dort zu finden ist, wo man es am wenigsten erwartet, nämlich im Jetzt und eben nicht im Jagen des künftigen Glücks.

Schlussendlich könnten die Episoden jedoch ein wenig zusammenhängender sein, es wirkt an einigen Stellen ohne Verbindung zueinander.

Fazit: Ein schönes, ehrliches Buch über das bewusste Leben nach einem Umbruch. Unaufgeregt, berührend und nachdenklich... das Positive im Leben finden.