Geschichtenerzählen

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Im Prolog ist Lillian Reich, die im Hintergrund einer Talkshow gearbeitet hat, nun selbst Gast in dieser Sendung und soll über Lug und Trug sprechen.
Die Ich-Erzählerin Elisabeth Karg ist 46 Jahren alt und hat Mann Knut, Tochter Julia, einen Beruf (Redaktionssekretärin beim Fernsehen) und ein Hobby. Störend ist ihre neue Chefin Yvonne Berger. Wenn sie an Sendetagen nach Hause kommt, schläft Knut normalerweise schon. Doch an diesem Tag feiert er mit seinem Freund die Schwangerschaft eines Orang-Utans im Hagenbecker Affenhaus. Während er am nächsten Tag in den Zoo geht, verwandelt sich seine Frau in die Ärztin Lillian Reich und befindet sich plötzlich mit Choleraverdacht auf dem Weg ins Krankenhaus, weil ihr in einem Stehcafé schummrig wurde. Vorher hatte sie aber einer neuen Bekannten noch von ihrem Einsatz für die Erdbebenopfer in Haiti berichtet. Dem Sanitäter kann sie nun nicht sagen, dass sie geschwindelt hat. Der Arzt entlässt sie, weil alles nur ein Missverständnis war. Am liebsten würde sie ihrer Freundin Tina davon erzählen, doch hält diese hält sie seit neuestem für "gestört". Dabei haben sie früher gemeinsam geschwindelt. Lilli hätte ihr einfach nicht von ihrem Hobby erzählen sollen. Doch nun entschuldigt sich Tina sogar per E-Mail und schickt ihr eine Liste mit Tipps zur Stärkung des Selbstbewusstseins.
Am folgenden Montag ist Konferenztag. Lillis Vorschlag für einen "Normalo" für die nächste Sendung ist bei Frau Berger unerwünscht, Sekretärinnen haben nicht mitzubestimmen. Sie verlässt den Sender und trifft zu Hause ihren neuen Nachbarn - den Sanitäter, dem sie irgendwie bekannt vorkommt. Als sie abends von ihrem Mann Trost erwartet, spielt dieser das Ganze herunter.

Ich habe noch kein Buch von Bettina Haskamp gelesen, aber das kann sich nach dieser Leseprobe ändern. Es handelt sich um leichte und amüsante Unterhaltung, die sich gut und schnell lesen lässt. Ich hatte keine Probleme, in das Buch hineinzukommen. Die Charaktere waren mir schnell vertraut. Ich muss sagen, dass ich Lillis "Hobby" zwar auch nichts abgewinnen und ihre Freundin Tina verstehen kann. Ich bin aber trotzdem gespannt, in welche Probleme sie sich mir ihren Geschichten noch bringt. Ich denke, der Sanitäter könnte z.B. noch eine Rolle spielen. Bei manchen Szenen musste ich schmunzeln. Es handelt sich sicherlich nicht um ein Buch, das ich gelesen haben muss, aber das durchaus lesenswert ist.