Respektvolles Porträt

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sabine Avatar

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Jil Sander war die Ikone meiner Jugend, ihre Mode heiß begehrt, aber unerschwinglich. Auf dieses Buch war ich deshalb sehr gespannt.

Das Cover hat mir spontan nicht gefallen: zu trist der graue Hintergrund, zu unbeholfen Frau Sander auf dem Foto. Nachdem ich das Buch gelesen habe, wird mir die Aussage des Bildes klar. Jil Sander möchte nicht wegen ihres Aussehens punkten, sondern wegen ihrer Fähigkeiten. Sie stellt sich selbst hinter ihre Mode und ist erfrischend uneitel.

Die Autorin Maria Wiesner weist gleich zu Beginn darauf hin, dass sie intensiv recherchiert, aber nicht mit Jil Sander persönlich gesprochen hat. Das Private hielt diese immer weitgehend geheim, und das respektiert Frau Wiesner.

Sie berichtet über Frau Sanders beispiellosen Aufstieg in der Modebranche, über Hindernisse und Rückschläge. Sie zitiert aus früheren Interviews mit der Designerin und lässt Weggefährt*innen zu Wort kommen.

Der flüssig geschriebene Text und die atmosphärischen Fotos vermitteln einen guten Eindruck von Jil Sanders langem erfolgreichem Berufsleben, ihren Visionen und ihrer Beharrlichkeit. Ich habe das Buch mit Gewinn gelesen.