Das Leben ist kein Spiel

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Das Buch beschreibt das Leben der Burgschauspielerin Johanna Neuendorff in den Jahren zwischen 1949 und 1961. Johanna hat ihr ärmliches Elternhaus hinter sich gelassen. Die Mutter ist Putzfrau, der Vater Kriegsinvalide. Im Haushalt lebt noch die geistesgestörte Tante Mitzi, der noch eine besondere Rolle im Verlaufe der Geschichte zukommen soll. Johannas Traum ist es, Schauspielerin zu werden und mit gerade mal 19 Jahren kann sie bereits ihre ersten Erfolge an der Wiener Burg feiern. Nach einer Aufführung lernt sie den Juristen Georg kennen und verliebt sich in ihn. Sie heiraten als Johanna schwanger wird, aber das Kind wird tot geboren. Johanna widmet sich nun wieder voll und ganz ihrer Karriere, aber 10 Jahre später kommt ihre Tochter Lore zur Welt. Und nun erwartet ihr Mann, daß sie sich ganz dem Kind und dem Haushalt widmet. Aber Johanna will zurück auf die Bühne.

Die Autorin versteht es sehr gut, die Konflikte, die nun zwischen Johanna und ihrem Mann auftreten, zu beschreiben. Für beide kann ich keine ungeteilte Sympathie aufbringen. Johanna kann sich mit ihrer Mutterrolle nicht abfinden und vernachlässigt die kleine Lore in meinen Augen. Und Georg, der seiner Frau die Schauspielerei verübelt, erscheint mir auf einmal sehr kleinlich und bieder. Man kann das Leben nicht spielen, und so nimmt die Geschichte ihren Lauf bis zu einem völlig unerwarteten Ende.

Es ist die Geschichte einer Ehe mit allen Höhen und Tiefen, die die beiden Protagonisten zu meistern haben. Mir haben die Abstecher in die Theaterwelt sehr gefallen, vor allem die Begegnung mit vielen bekannten Burgschauspielern aus den 1950er und 1960er Jahren, allen voran Josef Meinrad.

Mir hat die Geschichte gut gefallen, sie ist gut geschrieben, und es ist leicht, sich hineinzufinden. Ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.