Diebstahl des Himmelsseglers

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anjulia Avatar

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Joshua Jackelby verkauft Zeitungen und lebt mit seinen Freunden Leroy und Charlotte praktisch auf der Straße. Eines Abends finden sie einen schwer verletzten Professor, dessen Fluggerät gestohlen wurde. Doch der Diebstahl des Himmelsseglers ist nur der Beginn. Die Hintermänner des Diebstahls planen Großes, und die Kinder schweben bei ihren Ermittlungen bald in Lebensgefahr.

Das Buch ist hochwertig gestaltet, mit einer Stadtkarte auf der Innenseite des Covers und einem Lesebändchen.

Besonders die Titelfigur, Joshua Jackelby, mochte ich sehr gerne. Er handelt an einigen Stellen sehr besonnen und mitmenschlich. Mit der Nebenfigur des Dr. John Snow, Pionier in Sachen Narkose und Epidemiologie, bekommt die Geschichte einen realen historischen Aspekt. Das Tempo des Buches ist durchgehend sehr hoch. Ein Ereignis folgt auf das nächste. Die Freundschaft zwischen den Protagonisten und deren Zusammenhalt, ist ein zentrales Thema, das sehr gelungen umgesetzt wurde. Die Darstellung des viktorianischen Londons gefällt mir an sich gut. Ich konnte mir das Stadtbild und die Atmosphäre richtig vorstellen. Da es sich bei Josh und seinen Freunden um Straßenkinder handelt, bleiben Aspekte wie Armut und Elend nicht aus. Dies war mir für ein Kinderbuch zwischendurch leider etwas zu finster gezeichnet. Neben den Missständen in London wird beispielsweise auch noch die Ungerechtigkeit der Kolonisation thematisiert. Immer wieder kommt es zu Kämpfen mit den Kindern und Jugendlichen einer rivalisierenden Gang. Vielleicht etwas viel für ein Kinderbuch ab 10 Jahren? Versöhnt hat mich die Entwicklung am Ende, als Zeichen einer hoffnungsvollen Zukunft für die drei Freunde.