düstere Detektivgeschichte für Kinder

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
mixitack Avatar

Von

„Joshua Jackelby“ ist ein mitreißender Abenteuerroman für das Lesealter ab 10 Jahren. Geschrieben wurde das Buch von dem Autor Benedict Mirow, dazu haben Maximilian Meinzold und Timo Kümmel wunderschöne Illustrationen für dieses Buch geschaffen.

Bereits auf den ersten Seiten merkt man eine sehr düstere Grundstimmung, die perfekt die Klassengesellschaft von 1851 in London widerspiegelt. Wir lernen den mutigen Zeitungsjungen Joshua Jackelby kennen, der sich mit dem Verkauf von Zeitungen durchschlägt. Zusammen mit den anderen Zeitungsjungen ist der Bereich des Bahnhofs ihr zu Hause. Sein Leben hellt sich auf, als er die Hundedame Hazel aus der Themse rettet, damals sollte sie als Welpe brutal ertränkt werden. An solchen Szenen merkt man die düstere Seite Londons, in welcher Josh lebt. Zudem gibt es eine sehr hohe Kriminalität, Gewalt, Straßenbanden wie den Kings, Diebe und Schurken. Eigentlich kein guter Platz für einen Jungen zum Aufwachsen.

Die Handlung wird sehr spannend, als Josh und seine Freunde einen verletzten Mann auf der Straße auflesen und ihn zu Dr. Snow bringen. Es stellt sich heraus, dass er ein Professor und genialer Erfinder ist und sein Himmelssegler samt den Dokumenten und Plänen gestohlen wurde. Direkt fängt Josh an zu ermitteln und er versucht die Diebe zu stellen und vor allem die Erfindung wieder zu beschaffen. Dabei deckt er aber eine Verschwörung auf, die in die höchsten Kreise der Gesellschaft reicht. Ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt und Josh gerät nicht nur einmal in Lebensgefahr.

Auf den 400 Seiten geschieht einiges und es gibt immer wieder tolle Wendungen und neue Bereiche in die sich Josh und seine Freunde vorwagen. Dazu erhalten sie immer wieder unerwartet Hilfe und werden doch auch immer wieder abgewiesen. Allgemein ist die Londoner Gesellschaft sehr abwesend und kalt, gerade für Straßenjungen wie Josh, die kein richtiges zu Hause haben. Umso mehr strahlen die liebevollen Personen hervor und man kann direkt eine Verbindung mit ihnen aufbauen.

Der Schreibstil erlaubt ein flüssiges Lesen mit einem guten Lesefluss. Dabei kann man ganz in die Handlung abtauchen und man bekommt ein wirklich sehr düsteres London zu Gesicht. Umso wichtiger sind hier die Freundschaft und das gegenseitige Vertrauen, dass Josh und seine Freunde teilen. Die Ermittlungen und die Diebesjagd sind wirklich spannend inszeniert und heben den gesamten Spannungsbogen noch einmal ein Stückchen nach oben, der schon sehr spannenden und interessanten Handlung.

Ein tolles, wenn auch düsteres und stellenweise brutales Buch, das gut ins viktorianischen London passt und von der ersten bis zur letzten Seite spannend war. Daher gibt es auch eine klare Leseempfehlung von mir.