Grandios

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chrischid Avatar

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Direkt zu Beginn der Geschichte wird der Leser mit dem titelgebenden Zeitungsjungen Joshua Jackelby und der im Klappentext beschriebenen Rettungsaktion des Hundewelpen konfrontiert. Schnell stellt sich heraus, dass der Junge zahlreiche Eigenschaften in sich vereint, die ihn zu einem wahren Sympathieträger machen, was mitnichten despektierlich zu verstehen ist. Dass sein ausgeprägter Gerechtigkeitssinn, gepaart mit Mut, aber auch einer Spur von Leichtsinn, Joshua und seine Freunde in gefährliche Situationen bringen wird, scheint unausweichlich.

Erstaunt und fasziniert verfolgt man das Geschehen von Anfang an. Teils atemlos, teils erheitert, aber häufig auch recht angespannt. Denn regelmäßig kommt es zu riskanten Manövern, die es zu umschiffen gilt. Der Autor zeichnet ein ebenso umfangreiches wie erstaunlich atmosphärisches Bild von London in Zeiten Queen Victorias. An der Authentizität seiner Darstellung zweifelt man keine Sekunde, obwohl es sich natürlich um eine fiktive Erzählung handelt.

Schon bald geht es für den Leser nicht mehr darum wer hinter den schrecklichen Verbrechen steckt, die Joshua und seine Freunde aufzudecken beziehungsweise zu vereiteln versuchen. Vielmehr geht es um den Aufbruch in eine andere Zeit und ein Abenteuer, das von Wünschen und Träumen getragen und vorangetrieben wird. Liebevolle, gleichzeitig aber auch sich zurückhaltende, Illustrationen am Ende eines Kapitels, runden den positiven Gesamteindruck ab.

Ganz gleich wie realistisch die Vielzahl an glücklichen Zufällen, die zur Entschärfung brenzliger Situationen führen, wirklich sind, das Gesamtkonstrukt in sich ist wunderbar stimmig. Die Begeisterung, die der Autor beim Schreiben empfunden haben muss, spiegelt sich in jedem Buchstaben und springt ohne Wenn und Aber auf den Leser über. Ein durch und durch großartiges Buch.