Mutprobe

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Die Kindergeschichte "Das Wunder vom Wacholderpark" hat mir sehr gut gefallen. Es beschreibt eine bezaubernde und zart aufkeimende Freundschaft zwischen zwei sehr unterschiedlichen jungen Menschen.
Da wären der schüchterne, stille und eher zurückhaltende Julian, der eher in der Welt der ruhigen Beobachtung zu Hause ist, und der am liebsten Wörter sammelt während er heimlich für Anisa schwärmt. Anisa, die das komplette Gegenteil von ihm zu sein scheint, wild, frech und mit einem Feind "Langeweile".

Der Zufall gibt den beiden Ungleichen einen Schubs und auf einmal sind wir mitten in der Geschichte. Das Zentrale Thema ist finde ich hier neben der Freundschaft auch Mut, Selbstvertrauen und der Wille, über sich selbst hinauszuwachsen.
Mir gefällt es außerdem, dass in diesem Buch Themen wie Inklusion in verschiedenen Dimensionen eine Rolle spielt.

Der Schreibstil ist für ein Kinderbuch ungewöhnlich, beide Protagonisten bekommen wechselseitig Kapitel aus der Ich-Perspektive. Dies vertieft nochmal die jeweiligen Lebensstile und zeigt, wie unterschiedlich das was ist und das wies wirkt sein können, rundet auch das Bild das wir als Leser*innen zu weiteren Drittpersonen bekommen, vermehrt ab.

Letztlich ist bemerkenswert noch zu erwähnen dass obwohl die Kinder schon etwas älter sind allesamt ohne Smartphone etc. auskommen. Dadurch wirkt die Erzählung zeitlos, oder vielmehr, etwas wie die Kinderbücher von früher.