Buch mit langem Atem

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barbax9 Avatar

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Das Buch sprach mich zwar von der Gestaltung nicht direkt an, allerdings weckte der Tennishintergrund Interesse. Da es sich um einen Roman mit historischem Vorbild (Gottfried von Cramm) handelt, kam der Tennissport definitiv nicht zu kurz und zog sich durch das gesamte Werk. Der Autor springt dabei relativ oft zwischen verschiedenen Szenarien (Ort, Zeit, Protagonisten) hin und her und es fällt daher schwer, dem Geschehen zu folgen. Außerdem sind einige Szenen sehr ausführlich und langatmig beschrieben. Es dauert also, bis das Buch zu einem Höhepunkt kommt. Wobei ich leider keinen wirklichen Höhepunkt und eine Spannungskurve erkennen konnte. Ein weiterer Kritikpunkt ist der Umgang mit historischen Begebenheiten aus dem Leben von Cramms. Leider ist es nicht leicht für den Leser nachzuvollziehen, welche Begebenheiten fiktiv und welche historisch orientiert sind. Besonders bei den Hauptfiguren wie Julie oder dem Burgleben war mir der hisotorische Kontext nicht klar. Kennt man sich mit der Geschichte von Cramms aus, lässt sich das Buch auch am Ende gut lesen und nachzuvollziehen, ansonsten wird es schwer, die Geschehnisse einzuordnen. Auch die politischen Umstände werden nur für Kenner wirklich klar werden. Leider keine Kaufempfehlung, zu langgezogene Handlung (z.B. die Zeit in Berlin mit Nacht- und Clubleben oder Tennis auf der Burg) und zu uneindeutige historische Hintergründe.