Empfehlenswerter historischer Roman

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sikal Avatar

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Julius von Berg stammt aus einer Familie, die es sich leisten kann auf einer Burg über dem Rhein mit eigenem Tennisplatz zu leben. Mit seinen beiden Schwestern Almuth und Viktoria sowie seinen Eltern spielt er für sein Leben gerne Tennis und lernt bereits früh ein „Fairplay“. Mit viel Talent und noch mehr Fleiß schafft es Julius bis an die Spitze und so darf er Deutschland 1937 beim Daviscup-Match in Wimbledon vertreten, wo sein Spiel nicht nur von seiner Ehefrau Julie gebannt verfolgt wird. Auch die Nazi-Größen folgen seinem Spiel zum Sieg (oder auch nicht) gebannt und schlagen mit voller Wucht den Ball zurück, den Julius vergibt.

Der Autor Tom Saller konnte mich bereits mit seinem Vorgängerroman begeistern und so war es selbstverständlich, auch zum neuen Buch zu greifen. Der Roman ist an das Leben des deutschen Tennis-Profis Gottfried von Cramm angelegt.

„Ich gehe jedes Match so an, als ginge es um Leben und Tod.“

Leider kann Julius sein persönliches Match nicht gewinnen. Seine Freundschaft zu Juden, Franzosen und seine homosexuelle Neigung werden ihm zum Verhängnis.

Besonders gerne habe ich den Abschnitt gelesen als Julius mit sich ringt und die Entscheidung fällt, dass ein Fairplay wichtig ist, um sich selbst noch akzeptieren zu können. Hiermit legt er die Weichen zwischen Leben und Tod – was ihm wohl in dem Augenblick nicht bewusst war. Hätte er sonst anders entschieden?

Tom Saller ist wieder ein beeindruckender Roman gelungen, den ich sehr gerne gelesen habe und dem ich auf jeden Fall 5 Sterne geben kann.