Ganz stark

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raschke64 Avatar

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Julius von Berg wächst zusammen mit seinen Schwestern auf einer Burg im Rheinland auf. Die Eltern legen einen Tennisplatz an und schon bald trainiert Julius nur noch. Er wird immer besser und verbringt immer mehr Zeit mit dem Sport und so kommt er in den 1920er Jahren nach Berlin zum berühmten Tennisclub Rot-Weiß. Bald steigt er in der Rangliste immer weiter auf und kommt in die Davis-Cup-Mannschaft. 1937 spielt er in Wimbledon im Finale und muss eine Entscheidung treffen…

Das Buch erzählt in großen Teilen die Geschichte des so genannten Tennis-Barons Gottfried von Cramm. Der Autor selbst erklärt, dass er die Teile der Jugend relativ frei erfunden hat, die späteren Teile aber sehr stark an das wirkliche Leben des sehr bekannten und geschätzten Sportlers angelehnt hat. Ich hatte vorher noch nie von diesem Menschen gehört und habe mich während des Lesens dann mit seiner richtigen Geschichte beschäftigt. Aber auch das Buch selbst ist absolut empfehlenswert, denn neben dem reinen Sport geht es auch um die Zeit der Naziherrschaft und den Umgang mit Andersdenkenden oder Anderslebenden. Es ist ständig eine gewisse unterschwellige Spannung vorhanden und das Buch hat als Höhepunkt eben dieses Match 1937 in Wimbledon. Ein wenig habe ich bedauert, dass das Buch damit endet und man nichts über den weiteren Lebensweg des Sportlers erfährt. Trotzdem ist es für mich eine der sehr guten Entdeckungen in diesem Lesejahr.