Ich hatte mehr erwartet

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gisel Avatar

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Julius von Berg ist aufgewachsen auf einer Burg über dem Rhein. Schon in seiner Kindheit hat sich seine Begabung für das Tennisspiel gezeigt. In den zwanziger und dreißiger Jahre wird er zu einem internationalen Star. Doch in den Zeiten der braunen Diktatur gerät er in den Fokus der NS-Größen.

Die fiktive Geschichte des Julius von Berg lehnt sich an die Geschichte der Tennisgröße Gottfried von Cramm an. Der Autor Tom Saller nimmt sich viel Zeit, um zu zeigen, wie sich Julius‘ Ausnahmetalent entwickelt. Doch er zeigt auch sehr klar, wie der Sportsgeist auch auf die weiteren Lebensbereiche Einfluss hat, die so langsam von der braunen Diktatur beherrscht werden. Julius‘ Entscheidung zeigt seine tadellose Haltung und ist doch folgenschwer für seine weitere Zukunft. Erst als sich dieser Zwiespalt in seiner Seele abzuzeichnen beginnt, konnte ich ein bisschen mit der Geschichte mitfiebern, ansonsten fehlte mir die Spannung. Und ein weiteres Thema wird angeschnitten, das der Homosexualität, doch so interessant die Auseinandersetzung damit ist, so sehr hatte ich den Eindruck, dass sie eher nebensächlich abgehandelt wurde.

Auch wenn ich bisher von den Büchern des Autors begeistert bin, konnte mich diese Geschichte nicht wirklich packen. Ich kann leider nur 3 von 5 Sternen vergeben.