Mut, Menschlichkeit und Sportsmanship

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anne112 Avatar

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Das Cover des Buches ist meiner Meinung nach eigenwillig, aber davon und auch vom Thema "Sport und Tennis" sollte man sich als Leser nicht abschrecken lassen.

Ich begann das Buch mit gemischten Gefühlen, denn ich interessiere mich weder besonders für das Leben von Sportlerlegenden oder Tennis im Allgemeinen. Doch schon nach den ersten Seiten war ich in den Bann gezogen und habe das Buch schnell ausgelesen. Der Schreibstil ist unaufgeregt und ruhig, aber dennoch spannend. Genau richtig, wie ich finde.

Selbst wenn sich das Leben des Protagonisten Julius seit seinem ersten Aufschlag auf dem Tennisplatz der elterlichen Burg nunmehr hauptsächlich um den "weißen" Sport dreht, so wird neben dem nicht zu verkennenden sportlichen Talent des jungen Mannes vor allem auch eine herausragende Persönlichkeit dargestellt. So inszeniert der Autor Tom Saller in diesem Roman eine Geschichte voller Menschlichkeit, Mut und Individualismus. Mir gefallen sowohl die adligen Familienmitglieder, die glücklicherweise nicht versnobt daherkommen, als auch die dazu konträr aber stimmig wirkenden Weggefährten von Julius aus Berlin. Vielleicht wirkt die Erzählung so authentisch, da Tom Saller sich hier in Eckpunkten an wahren Begebenheiten orientiert hat. Insbesondere das Ende wurde aus zwei Blickwinkeln und spannend bis zur letzten Seite geschrieben, so dass ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Mein Fazit: Das Buch ist bisher das Beste, was ich dieses Jahr gelesen habe und damit eine ganz klare Empfehlung.