Chapeau - ein Debütroman erster Klasse !

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
igirl Avatar

Von

Chapeau, liebe Alena Schröder. Mit diesem Debüt haben Sie sich einen der ersten Plätze für mich in der Liste der Neuerscheinungen erobert. Bereits die Leseprobe des dtv hatte mich auf das Buch neugierig gemacht, obwohl der Titel des Buches und auch das Cover mich erst mal nicht zum Hingreifen im Regal veranlasst hätte. Was ich allerdings bitte bereut hätte.
Die generationsübergreifende Geschichte von 4 Frauen, Hannah die Enkelin, Silvia die Mutter, Evelyn die Oma, Senta die Urgroßmutter ist in einem flüssigen Schreibstil geschrieben. Die spannende Erzählung, die zwischen den Zeiten wechselt, ließ mich das Buch nicht zur Seite legen, so dass ich es in nur 2 Tagen ausgelesen hatte und es sehr schade fand, dass das Buch nicht noch ein wenig dicker war.
Die Geschichte schildert Leid, aber auch Freude der einzelnen Figuren. Jede einzelne Frau ist stark auf ihre individuelle Weise und nein, keine der Frauen ist eine Supermutter und doch dringt immer wieder das Gefühl der Mütter für das eigene Kind durch. Jedoch völlig ohne das, oft in Familiengeschichten, große Pathos. Auch hat die Erzählung keinerlei ausschweifende Längen. Obwohl das Grauen des Nationalsozialismus seine hässlichen Seiten in der Geschichte zeigt gelingt es der Autorin diese durch erzählende Schilderungen des Erlebens der Protagonisten anzusprechen und für den Leser erträglicher zu machen. Teilweise ist die Spannung so hoch wie in einem Krimi. Interessant fand ich die Rahmengeschichte um das vermisste Bild, das dem Roman den Titel lieferte. Gerade Vermeer mit seinen weniger als 40 bekannten Werken eignet sich hervorragend für die Frage wo dieses Bild geblieben sein mag. Ein weiterer Grund das Buch unbedingt zu lesen.