Ein rundum gelungener Roman

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Ein Buch, bei dem ich jetzt schon sagen kann, dass es kein Jahreshighlight sein wird. Das mir sicherlich nicht nachhaltig in Erinnerung bleiben wird. Und das ist ganz und gar nicht schlimm. Schließlich sollte man nicht nur sein Bücherregal regelmäßig ausmisten, Platz für Neues schaffen, sondern auch seinen Kopf. Oder?
Dennoch hat diese Geschichte für mich alles, was einen guten Roman ausmacht: Komplexität, interessante Figuren, Gefühl und schöne Sprache. Trotz ihrer Zeit- und Perspektivwechsel, familiären Verflochtenheiten und Unklarheiten hat sie für mich eine angenehme Leichtigkeit. Ähnlich wie die Vögel auf dem Cover bin auch ich nur so über die knapp 370 Seiten geflogen. Nicht zuletzt, weil der Schreibstil bildhaft und zugänglich ist - hier und da ein paar Verzierungen hat, aber nicht überladen ist. Auch geht die Autorin wirklich sensibel mit ihren Figuren um. Besonders gefallen hat mir hierbei der subtile Umgang mit dem Thema Mutterschaft. Deutlich und doch nicht wertend wird aufgezeigt, dass eben nicht jede Frau im Muttersein aufblüht. Und das nicht erst seit gestern. Dass das zwar schwierig ist. Aber dass das eben so ist. Punkt.
Eine Geschichte, die wirklich Substanz hat und für mich sehr lesenswert ist.