Mit Zeit ihres Lebens legt Daniela Dröscher eine ebenso eindringliche wie kluge Fortführung ihrer autofiktionalen Auseinandersetzung mit Körper, Macht und weiblicher Identität vor. Nach dem gefeierten Roman Lügen über meine Mutter, in dem sie den Blick auf die Lasten der Kindheit richtete, wendet sie sich nun der Erwachsenenperspektive zu – und stellt die Frage: Was bleibt, wenn man das Erbe toxischer Familienstrukturen erkennt, aber nicht einfach abschütteln kann?