In dem Roman "Junge Frau mit Katze" geht es um eine angehende Wissenschaftlerin kurz vor ihrer Promotion, die sich dabei mit einer Reihe an gesundheitlichen Widrigkeiten konfrontiert sieht. Sie balanciert dabei zwischen dem Versuch, den Ursprung ihrer Symptome herauszufinden und der anstehenden Verteidigung ihrer Dissertation. Die Handlung ist dabei eher unaufgeregt geschildert, dennoch fiebert man als Leser*in mit und möchte gemeinsam mit der Protagonistin an den Kern ihrer Leiden gelangen. Im Zentrum steht außerdem ihr familiäres Verhältnis, insbesondere das zu ihrer Mutter. Nach und nach wird die Vergangenheit aufgearbeitet, was der Autorin durch ihre besondere Erzählweise sehr gut gelungen ist. Daraus ergibt sich ein schlüssiges Gesamtbild, welches die Erzählerin auf der Reise bei der Findung zu sich Selbst begleitet. Auch wenn die Thematik an vielen Stellen zunächst bedrückend wirkt, so wird die Handlung doch von einem stoischen Humor begleitet. Dies war das erste Buch der Autorin, das ich gelesen habe. Der psychologische Tiefgang sowie der schöne Schreibstil haben mein Interesse für ihre weiteren Bücher geweckt.