Eine Fortsetzung, die keine ist

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ellinorliest Avatar

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Vor drei Jahren war Lügen über meine Mutter eines meiner absoluten Highlights. Als ich sah, dass Daniela Dröscher einen neuen Roman veröffentlichte, wollte ich diesen auch unbedingt lesen. Besonders reizte mich daran, dass er sich wie eine Fortsetzung von Elas Geschichte anhörte, der Protagonistin des anderen Buches. Nun, Junge Frau mit Katze ist eine Fortsetzung und ist es gleichzeitig nicht. Beide Bücher sind autofiktional, lesen sich also so, als könnten sie tatsächlich so im Leben der Autorin passiert sein. In Junge Frau mit Katze wurden jedoch einige Details geändert (Ela hat nun beispielsweise einen Bruder statt einer Schwester), wodurch ein stärkerer Abstand entsteht.
Lügen über meine Mutter löste damals eine unglaubliche Wut in mir aus und die Handlung ist immer noch sehr präsent. Diesmal jedoch sprach mich das Buch emotional nicht besonders an. Ela tat mir zwar einerseits leid, wie sie von einem Arzt zum nächsten geht, dabei die unterschiedlichsten, oft widersprüchliche Diagnosen erhält. Andererseits war mir die Handlung zu sehr auf diese medizinischen Diagnosen beschränkt und wurde mir nach einiger Zeit auch ein wenig lästig.
Daniela Dröscher schreibt gut lesbar, wodurch die etwa 300 Seiten wie im Flug vorbei waren. Dennoch blieb nicht wirklich etwas nachhaltig bei mir hängen.