Familie kann man sich nicht aussuchen

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brisi Avatar

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Das Vorgängerbuch von Daniela Dröscher „Lügen über meine Mutter“
hat mir sehr gut gefallen. Ela war damals Kind und hat miterlebt
wie der Vater die übergewichtige Mutter verachtet hat und sie immer
lieblos wegen ihrer Figur behandelte. Jetzt ist Ela eine junge Frau,
die an ihrer Doktorarbeit sitzt und ständig krank ist. Diese vielen
Krankheitssymptome und die ständigen sinnlosen Arztbesuche gingen
mir etwas auf die Nerven. Die dicke Mutter hat sich inzwischen vom
Vater getrennt und lebt in einer kleinen Wohnung und betreut fremde
Kinder als Nanny.
Auch die Mutter ist krank hat Rheuma und ständig Schmerzen. Ela
hat sich auch als erwachsene Frau nicht von ihrer Mutter gelöst und
ruft ständig bei ihr an, um ihre Krankheiten zu berichten. Dann ist
da auch noch ihr Bruder, der seinen japanischen Lebenspartner
bald heiraten will und in Oxford als Landschaftsgärtner arbeitet.
Ela hat ein sehr gutes Verhältnis zu ihm, stellt aber fest, dass auch er
sich wie der Vater für die dicke Mutter schämt.
Ohne ihren Kater, die Freundin Leo und der kleinen Henny wäre für
Ela das Leben noch unerträglicher.
Die Liebesgeschichte mit O, dem Sohn ihrer Professorin bleibt etwas
schwammig.
Trotz des schweren Themas, ist das Buch gut zu lesen. Ich habe es
in einem Zug durchgelesen, da es sehr berührend geschrieben war.