Krankenbericht
Ich war zunächst sehr neugierig auf diesen neuen Roman von Daniela Dröscher, denn ich hatte viel Gutes über ihr letzte Werk „Lügen über meine Mutter“ gehört. Der Schreibstil der Autorin gefällt mir gut und auch die Figuren fand ich durchaus authentisch. Allerdings geht es im Buch tatsächlich die meiste Zeit um die nicht enden wollende Krankheitsgeschichte der Protagonistin. Elas Körper scheint gegen alles mögliche zu rebellieren. Wir Leser:innen begleiten die Hauptfigur bei ihrer frustrierenden Odyssee von einem Arzt/ einer Ärztin zur nächsten Klinik. Teilweise nimmt Ela Diagnosen und die dazugehörige Behandlung erleichtert an, dann wieder lehnt sie ein anderes Medikament ab, obwohl ihr Umfeld ihr gerade zu diesem besonders rät. Zeitweise hatte ich das Gefühl, dass sich die Hauptfigur auch selbst bei ihrem Heilungsprozess im Wege steht, was mich als Leserin etwas frustriert hat. Das Buch zog sich zuletzt sehr in die Länge und ich konnte die positive Entwicklung in Elas Leben am Ende des Romans nicht wirklich genießen. Thematisch war es leider nicht mein Roman. Da in dem Buch jedoch immer wieder die schwierige Familiengeschichte thematisiert und damit Bezug auf den Vorgängerroman genommen wird, bin ich nun trotzdem neugierig auf diesen.