leider für mich zu viel Leiden

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linda.konig12 Avatar

Von

Junge Frau mit Katze“
Von Daniela Dröscher

Auf dieses Buch habe ich mich in diesem Jahr am meisten gefreut. Es soll eine autobiografische Fortsetzung des letzten Buchs von Daniela Dröscher „Lügen über meine Mutter“ sein.
Ich war leider etwas enttäuscht. Hatte etwas ganz anderes erwartet und nicht mit dieser Art von Text gerechnet.

Es ist sicherlich eine sehr intensive, ehrliche, authentische und präzise Darstellung einer „jungen Frau (mit Katze)“, die auf der Suche nach einer Erklärung für ihr Leiden ist. Die ernst genommen werden möchte und auch muss. Ich persönlich komme da emotional an meine Grenzen. Ich kann es schwer aushalten und fühle meine eigene Hilflosigkeit. Fühle meine eigene Abhängigkeit von Ärzt*innen und merke gerade als Leserin, dass ich da überhaupt nichts tun kann.

Das alles auszuhalten und dieses Buch zu lesen, fiel mir sehr schwer. Ich gebe zu, manche Seiten habe ich überflogen – nicht, weil sie nicht gut geschrieben sind (nach wie vor mag ich den Stil von Daniela Dröscher sehr), sondern weil ich es einfach nicht ausgehalten habe.
Über das Thema Krankheiten und Beschwerden hinaus ist es aber auch ein wichtiger Roman über Autonomie, Körperbilder, Geschlechterrollen, über Ängste und die Unterstützung von Beziehungspersonen.

War es für mich ein „gutes Buch“? Und wem würde ich es empfehlen?
Ich kann es nicht eindeutig beantworten. Aber ich bin sicher: Wer sich bewusst auf das Thema einlässt und weiß, was ihn oder sie erwartet, wird aus dieser Geschichte sehr viel mitnehmen können.