Ein sehr besonderes Buch

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mondtaube Avatar

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"Ka" ist ein Buch, mit welchem ich es mir durchaus etwas schwergetan hatte und ja, ich befinde mich auch immer noch etwas im Zwiespalt mit dieser Geschichte.
Einerseits hat mich die Idee von Anfang an begeistert, andererseits fand ich, dass sich die Geschichte selbst an manchen Stellen sehr gezogen hatte - aber dazu später mehr.

Was mich an dem Buch sehr begeistert hat, war, dass es komplett aus der Sicht einer Krähe geschildert ist. Dabei bekommen wir auch wirklich typische Verhaltensmuster dieser Tiere präsentiert, was durchaus sehr interessant ist.
In einigen Büchern, welche aus der Sicht von Tieren geschrieben wurden, verhalten sich die Tiere am Ende dann doch so, als ob es Menschen wären. Hier merkt man jedoch, dass sich wirklich mit dem Verhalten von Krähen auseinandergesetzt wurde.

An manchen Stellen stellt dies jedoch auch Schwierigkeiten da.
Das Buch schildert immerhin davon, dass eine Krähe ihre Lebensgeschichte erzählt. Da diese Krähe jedoch vollkommen anders denkt, als es ein menschliches Lebewesen macht, werden viele Geschehnisse nicht direkt angesprochen, sondern umschrieben.
Einerseits ist das ein sehr interessanter Aspekt, anderseits fand ich das an manchen Stellen auch etwas Mühsam.

Trotz des, teils sehr realistisch geschilderten, Verhaltens der Tiere, darf man jedoch keine komplett realistische Geschichte erwarten.
Die Geschichte selbst ist sehr fantasievoll und erinnert etwas an die Erzählungen von Mythen und Legenden, hat jedoch auch Einflüsse von realistischer Magie, wie Schamanismus.

Das Buch hatte mich an vielen stellen auch sehr zum Nachdenken angeregt.
Dennoch tue ich es mir schwer, die Geschichte zu bewerten.
Ich hatte ca. ein halbes Jahr gebraucht, um die Geschichte zu lesen - was für mich wirklich überraschend lang ist. Hier hatte ich es einfach nicht geschafft, längere Passagen am Stück zu lesen. Auch wenn der Schreibstil schön ist, so musste ich beim Lesen immer sehr konzentriert sein und manche Passagen wirkten auch etwas trocken auf mich. Längeres Lesen am Stück war hier für mich einfach nicht möglich.

Eine Geschichte in dieser Art hatte ich zuvor auch tatsächlich noch nie gelesen, sie ist vollkommen einzigartig.
Ich würde jedem, der Interesse an dem Buch hat, empfehlen sich zuerst die Leseprobe komplett durchzulesen und erst dann zu entscheiden, ob man sich das Buch zulegen möchte, oder nicht.
Ich persönlich bin durchaus froh, das Buch gelesen zu haben. Trotz der Schwierigkeiten, die ich beim Lesen hatte, empfand ich die Geschichte als sehr interessant und ich mag es, dass sie mich auch nach dem Lesen immer noch anregen konnte, um darüber nachzudenken. Ein weiteres Mal werde ich das Buch jedoch wohl nicht mehr lesen, das es mich viel Zeit und Mühe gekostet hatte - ich glaube, beim Lesen meiner Rezension merkt man mir meinen Zwiespalt regelrecht an.
Dennoch sollte man zumindest der Leseprobe einmal eine Chance geben und sich daraufhin eine eigene Meinung bilden.