Krähenreich

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sago Avatar

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Dies ist nun das zweite Buch in Folge aus dem Golkonda Verlag, das mich mit seiner Einzigartigkeit begeistert. Es ist ein sehr vielschichtiges, episches Werk. Wer nur putzige Tierfantasy sucht, wird wahrscheinlich hier nicht ideal aufgehoben sein. Zwar kann sich der Autor wirklich wunderbar und überzeugend in die Welt der Krähen einfühlen. Es geht hier aber um viel mehr, ja um nichts weniger als um Leben und Tod.

"Totenvögel" werden die Krähen denn auch von den Menschen genannt. Dar Eichling ist die erste Krähe, die sich selbst einen Namen gibt und in grauer Vorzeit die Gesellschaft der Menschen sucht. Eichling lernt sogar, mit einzelnen Menschen zu kommunizieren. Oft sind dies Schamanen, mit denen Eichling auch lernt, den Schleiher zwischen den Welten ein ums andere Mal zu überqueren. Doch dies hat Konsequenzen: Eichling kann zwar sterben, wird jedoch stets wiedergeboren. So lebt Eichling viele Krähenleben, bis er schließlich in der Neuzeit einem alten Witwer begegnet, der Eichlings Geschichte zu Papier bringt.

John Crowley ist in der Tat ein Meister des Wortes, der mir hier nicht nur die Welt der Krähen sehr nahe gebracht hat. Das Buch wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Abgerundet wird es von einem wunderschönen, edel gestalteten Buchumschlag.