Ungewohnte, nachdenkliche, verrückte Story

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soetom Avatar

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Auf dem Buch steht, es sei Fantasy, genauer "Raben-Fantasy". Ich bin mir aber gar nicht sicher, ob es wirklich Fantasy ist. Und eigentlich geht es auch nicht um Raben.

Man hat zwar schon das Gefühl, dass man etwas über Raben und ihre Eigenarten, ihr Verhalten lernt. Aber eigentlich geht es um Grundsätzlicheres. Es geht um Liebe, Freundschaft, Gewalt und das, was nach dem Tod kommt.

Und es geht um die Bedeutung von Sprache, davon sich, Anderen und Dingen einen Namen geben zu können.

Erzählt wird das Ganze, die philosophischen Fragen dahinter, am Beispiel eines Raben, der den Menschen versehentlich die Unsterblichkeit gestohlen hat. Dee Teil hat schon etwas Fantastisches. Aber erzählt wird größtenteils ein Schnelldurchlauf durch die Menschheitsgeschichte. Und er wird nicht nur aus der Sicht eines Raben, sondern auch mit den Worten eines Raben erzählt. Das ist anfangs etwas befremdlich. Bis zuletzt habe ich nicht verstanden, wo genau " schnabelwärts" ist. Aber wenn man sich dran gewöhnt, wird es authentisch und sehr liebenswert.

Und je länger man dem Raben zusieht, wie er uns Menschen beobachtet, umso mehr sieht man Züge an uns, die vorher verborgen waren. Sicher kein Buch für jeden Leser, aber ich hatte großen Spaß!