Die Idylle wird zerstört

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern
laberladen Avatar

Von

Amrum im Herbst, mit Sturmregen und ohne Touristen. Polizistin Luzy hat 50. Geburtstag und ist hin und her gerissen, ob sie ihn ignorieren soll oder doch die Überraschungsparty der Dorfbewohner genießen. Sie scheint in die örtliche Gemeinschaft integriert zu sein, sich auch dort wohlzufühlen, doch man spürt auch sofort, dass sie viele Dinge verbirgt.
Die raue Nordseeatmosphäre mit ihren besonderen Menschen wirkt schon auf diesen wenigen Seiten und man wird ebenfalls sofort in die Zeit kurz vor dem Mauerfall zurückversetzt. Die beschauliche Nostalgie ändert sich, als ein Einheimischer von seinem Arbeitsplatz, der Fähre, über Bord geht. Luzy hält das für einen Mord und ihr Verdacht fällt auf die fünf Fremden, die mit der Fähre auf die Insel kamen und jetzt nicht mehr auffindbar sind.
Das stürmische Wetter isoliert Amrum von den Außenwelt und Luzy scheint die einzige Person, die es mit den Fremden aufnehmen kann. Auch wenn niemand weiß, wie Luzys Vergangenheit aussah, ahnen doch einige ihrer Freunde, dass sie mehr kann als eine durchschnittliche Dorfpolizistin.
Was für eine spannende Ausgangssituation! Schon durch diesen kurzen Einblick ins Buch habe ich einige der Inselbewohner näher kennengelernt und in ihre Seelen geschaut, eine Verbindung zu ihnen aufgebaut und Interesse an ihrem Schicksal bekommen. Am liebsten hätte ich gleich weitergelesen und erfahren, was die fünf Fremden auf der Insel wollen und ob Luzy ihre früheren Fähigkeiten wieder aktivieren kann. Das scheint mir ein Thriller ganz nach meinem Geschmack zu sein.