Zwischen Sturm und Schatten – Ein packender Thriller

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Die Leseprobe zu Pflügers Thriller zieht sofort in ihren Bann, denn eine unterschwellige Spannung und das Gefühl latenter Bedrohung liegen über der vermeintlich friedlichen Nordseeinsel Amrum.
Geschickt deutet die Geschichte schon subtil auf tiefere Verwerfungen, düstere Geheimnisse und fatale Ereignissen aus der Vergangenheit an, die das beschauliche Miteinander auf der Insel trüben.
Perfekt zur rauen Landschaft, der stürmischen Wetterverhältnisse und zum Kalten Krieg-Setting, das als Hintergrund für diese Geschichte dient, passt auch die angespannte, leicht melancholische Grundstimmung, die Andreas Pflügers mit seinem eindringlichen Schreibstil und viel Gespür für feine Zwischentöne einfängt.
Besonders beeindruckt hat mich die faszinierende, facettenreiche Figurenzeichnung, allen voran die von Polizistin Luzy Morgenroth. Hinter der Fassade einer bodenständigen Provinzpolizistin, die mit 50 Jahren ein ruhiges Leben auf Amrum führt, scheinbar fernab von großer Aufregung, blitzen eingeschobene Andeutungen auf, die bei ihr auf einen völlig anderes Vorleben und traumatische Erfahrungen hindeuten.
Ich bin gespannt, was es mit ihrer ominösen Vergangenheit auf sich hat, von der sie nun scheinbar eingeholt wird.
Der eigentliche Fall lässt sich erst langsam an, und gewinnt dann aber rasch an Fahrt, als feststeht, dass sich die mutmaßlich für den Tod von Tamme verantwortlichen Täter auf der Insel befinden. Wer sind diese Fremden nur?

Dieser vielversprechende Einstieg mit seiner dichten Stimmung und faszinierenden Kulisse verspricht wirklich ein außergewöhnlich packender und temporeicher Thriller zu werden…